Lifestyle, Meditation

Warum es okay ist, nicht okay zu sein

Wir werden in diesen Tagen — und vermutlich auch in den kommenden Wochen — mit Dingen konfrontiert werden, die uns ganz schön aus unserer Komfortzone holen. Nehmen wir das zum Anlass, um über die Umstände und uns hinauszuwachsen. Oder es zumindest zu versuchen.

Zwischenräume schaffen

Wenn im Außen nichts mehr sicher scheint, und die Welt Kopf steht, ist es umso wichtiger zu schauen, dass wenigstens der innere Raum einigermaßen aufgeräumt bleibt. In Zeiten wie diesen ist es normal, nicht okay zu sein! Es ist okay, wenn du dich überfordert, gereizt, einsam oder verstimmt fühlst. Es ist auch okay, wenn du häufiger zu Schokoladenriegeln und Rotwein greifst.


Manchmal ist das Glas halb leer und das ist auch okay

Es ist okay, wenn du verunsichert bist und das Glas an manchen Tagen leer ist. Aber es ist genauso okay, jetzt zuversichtlich zu bleiben und in etwas zu vertrauen, dass unsere Vorstellungskraft übersteigt. Manche nennen es Mutter Erde, andere Gott, wiederum andere reden vom Kosmos oder dem Universum. Finde etwas, mit dem du gut leben und in Resonanz gehen kannst. Zwischen Schwarz und Weiß treffen wir uns irgendwo in der Grauzone.

Was mir persönlich hilft mit der Situation bestmöglich umzugehen, ist jeden Morgen auf ein neues bei mir selbst “einzuchecken”: Mit was für einem Gast habe ich es heute zu tun? Ist er freundlich und gelassen? Oder ist er in Geschichten verstrickt und in seinem eigenen Kopfkino gefangen?


Lerne dich neu kennen

Wenn ich aufwache, stelle ich mir immer folgende Fragen:

  • Wie habe ich geschlafen? Fühle ich mich erholt und ausgeruht?
  • Habe ich geträumt und wenn ja, erinnere ich mich noch an Einzelheiten aus meinem Traum?
  • Mit welchem Gefühl sehe ich dem heutigen Tag entgegen? Gibt es etwas, worauf ich mich besonders freue oder etwas, vor dem es mir graut?
 

Lerne zu unterscheiden, was dein Verstand dir zu sagen hat und welches Feedback du von deinem Körper bekommst. In der letzten Instanz verlasse ich mich immer mehr auf mein Bauch- bzw. Körpergefühl als auf meinen Verstand.


So könnte (d)ein Morgen aussehen

Eines meiner ersten Morgenrituale ist es, einen Fuß nach dem anderen ganz bewusst zu erden und ich bedanke mich, dass der Boden mich heute trägt. Jetzt wäre der Zeitpunkt für lauwarmes Zitronenwasser. Stattdessen entscheide ich mich immer wieder bewusst für den leckeren Espresso meiner ECM. Außer ich bin wirklich krank, aber dann vergesse ich auch meine Füße bewusst zu erden. Mit dem Kaffee in der Hand setze ich mich hin und schließe die Augen.

An manchen Tagen zähle ich auf, wofür ich dankbar bin. Dabei versuche ich mich nicht zu sehr vom Kopf leiten zu lassen. Stattdessen schaue ich, was das Gedachte in meinem Körper auslöst bis ich von einem Gefühl der Dankbarkeit ergriffen bin. Dann kann mein Herz sich zu öffnen beginnen. Das Wertvollste, was ein Mensch dieser Tage “besitzen” kann, ist ein großes Herz.

Praktischer Tipp: Für den Fall, dass mir zu viel durch den Kopf geht, habe ich stets ein kleines Notizbuch und einen Stift parat liegen. In dem Moment, wo ich etwas aufschreibe, habe ich keine Angst mehr, es später zu vergessen und ich muss mich für den Augenblick nicht mehr darum kümmern und fühle mich direkt leichter.


Der Fokus hat sich verändert

Manchmal sitze ich nur. Häufig integriere ich spezielle Atemübungen und immer bewege ich mich danach noch etwas: Zwei Minuten, zehn Minuten, eine Stunde. Ich merke dieser Tage ganz stark, wie sich mein Fokus verändert und meine Yogapraxis nicht mehr das Wichtigste ist. Vielmehr war sie der Türöffner still sitzend in mir ruhen zu können und okay damit zu sein, auch mal nicht okay zu sein. Ich merke, dass das Üben auf der Yogamatte mich all die Jahre vorbereitet hat, in Krisensituationen wie diesen nicht in Panik zu verfallen und stattdessen einen weitestgehend kühlen Kopf zu bewahren. Das gelingt mir oft, aber natürlich auch nicht immer.

Und ja, wenn ich mich der aktuellen Situation ganz hingebe und richtig tief in mich reinhorche, dann macht sie auch mit mir ganz viel! Ich spüre, wie meine Nerven flackern und ich meinen Atem anhalte. Und hier setze ich wieder an. Jetzt. Einatmen, ausatmen. So banal es sich für dich jetzt lesen mag, dein Atem ist der Schlüssel und dein Körper die Tür. Der Rest ist eigentlich ganz einfach.


Körperlich Platz schaffen um emotional frei zu sein

Sobald die Tür auf ist, eröffnet sich dir ein neuer Raum. Und mit diesem Raum ganz viele kleine neue Zwischenräume. Diese gilt es zu erforschen. Genau diese Räume in dir helfen, die Enge im Brustkorb abfallen zu lassen und den Knoten im Bauch zu lösen. Schaffe dir für den Moment so etwas wie ein kleines Refugium, einen Ort an dem du dich zu 100% sicher und geborgen fühlst. Die Welt da draußen kann solange auf dich warten!

Ich hoffe, du konntest vielleicht ein kleines bisschen mehr Frieden mit der Situation um dich herum schließen. Auch wenn es noch lange nicht vorbei ist, gemeinsam schaffen wir das!

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